Historisches Konzeptfahrzeug Alfa Romeo Scarabeo im Nationalen Automobilmuseum Frankreichs…
– Das Musée National de la Voiture im Schloss Compiègne zeigt noch bis 23. März 2020 die Ausstellung „Concept-car. Beauté pure“.
– FCA Heritage beteiligt sich mit dem Alfa Romeo Scarabeo, einem einmaligen Konzeptfahrzeug aus dem Jahr 1966 auf Basis des Alfa Romeo Tipo 33.
– Ausstellung zeigt die Evolution der Concept-Car-Idee von den Anfängen bis in die 1970er Jahre.
Noch bis 23. März 2020 zeigt das französische nationale Automobilmuseum mit der Ausstellung „Concept-car. Beauté pure“ rund 30 Autos, Motorräder und Fahrzeuge, die zu ihrer Zeit als Showcars und Konzeptfahrzeuge Schlagzeilen machten. Zu sehen ist auch der einzigartige Alfa Romeo Scarabeo aus dem Jahr 1966. Das Konzeptfahrzeug auf Basis des genauso legendären Coupés Alfa Romeo Tipo 33 ist eine Leihgabe des Museo Storico Alfa Romeo in Arese.
FCA Heritage, die für die Historie der Marken Abarth, Alfa Romeo, Fiat und Lancia zuständige Abteilung von Fiat Chrysler Automobiles (FCA), gibt mit dem Alfa Romeo Scarabeo einen Einblick in eine besonders dynamische Phase in der Historie von Alfa Romeo. Die Ausstellung im Schloss von Compiègne, rund 80 Kilometer nördlich von Paris, wird komplettiert durch mehr als 100 zeitgenössische Fotografien, Dokumente, Skizzen und Modelle (weitere Infos unter www.chateaudecompiegne.fr).
Alfa Romeo Scarabeo (1966)
Mitte der 1960er Jahre entstand bei Alfa Romeo ein Fahrzeug, das für viele eines der schönsten Coupés aller Zeiten ist – der Tipo 33. Basis der mit dem Zusatz Stradale gekennzeichneten Version war ein Sportprototyp, mit dem die Alfa Romeo Rennabteilung Autodelta später zahlreiche Erfolge bei Langstreckenrennen feierte. Dieses Modell hatte einen Achtzylindermotor im Heck. Die verantwortlichen Ingenieure Orazio Satta Puliga und Giuseppe Busso konstruierten auf dem Chassis des Tipo 33 Stradale noch ein weiteres Fahrzeug, das auf den Namen Scarabeo getauft wurde.
Der Alfa Romeo Scarabeo hat dasselbe Chassis mit dem H-förmigen Rohrrahmen – mit den Benzintanks in den beiden äußeren Röhren – wie der Tipo 33. Allerdings wird der Scarabeo von einem Vierzylinder angetrieben, dem legendären 1,6-Liter-Doppelnockenwellen-Motor aus der Alfa Romeo Giulia Sprint GTA. Das aus Aluminium gefertigte Triebwerk ist in einer Einheit mit Kupplung und Getriebe quer hinter dem Cockpit platziert.
Mit dem Design der Karosserie beauftragte Alfa Romeo die Officine Stampaggi Industriali (OSI) in Turin, eins der zu dieser Zeit gefragtesten Designstudios. Dort machte sich Sergio Sartorelli an die Arbeit. Er entwarf ein spektakuläres Coupé mit einer kanzelförmigen Cockpitverkleidung, die sich als Ganzes nach vorn öffnet. Die erste, rechtsgelenkte Version des Alfa Romeo Scarabeo wurde erstmals auf dem Pariser Autosalon 1966 gezeigt. Sartorelli zeichnete außerdem eine zweite, produktionstechnisch vereinfachte Variante. Genau dieser Alfa Romeo Scarabeo ist jetzt im Musée National de la Voiture zu sehen. Auch an einem Spider arbeitete OSI, der allerdings nicht komplett fertiggestellt wurde.
Technische Daten:
Rohrrahmen-Chassis; Vierzylinder-Motor mit Block und Kopf aus Aluminium; zwei obenliegende Nockenwellen, angetrieben durch doppelte Kette; Hubraum 1.570 cm3; Leistung 85 kW (115 PS) bei 6.000 min-1; Leergewicht 700 kg; Höchstgeschwindigkeit 200 km/h; 3 gebaute Exemplare mit unterschiedlichen Karosserien
Die Ausstellung „Concept-car. Beauté pure“
Mit der Ausstellung „Concept-car. Beauté pure“ zeichnet das Museum die Evolution des Typs Auto nach, der Kunst am nächsten kommt: das Konzeptfahrzeug oder „Dream Car“, wie es in den USA gerne genannt wird. Entstanden in den 1930er Jahren, ist die Strategie der meist als Einzelstücke gefertigten Konzeptfahrzeuge von jeher, die Grenzen von Design, Technologie und Aerodynamik auszuloten. Die berühmtesten Designer und Ingenieure aller großen Automobilkonzerne nutzten Konzeptfahrzeuge, um ihre Ideen zu präsentieren – und Appetit auf zukünftige Serienmodelle zu machen.
Beheimatet ist die Ausstellung in einem Flügel des Château de Compiègne, einem für König Louis XV. im 18. Jahrhundert zur heutigen Pracht ausgebauten Palast. Der neoklassizistische Stil von Gebäude und Innenausstattung bildet einen starken Kontrast zu den ausgestellten Konzeptfahrzeugen des 20. Jahrhunderts und betont deren Stellung als Kunstwerke. Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Dokumente, Zeichnungen, Modelle und Fotografien, die den Entstehungsprozess der Concept-Cars verdeutlichen.
Das Schloss Compiègne beherbergt seit 1927 Frankreichs Nationales Automobilmuseum. Entstanden auf Initiative des französischen Touringclubs und einiger Bauunternehmer, war es das erste Museum seiner Art in Frankreich. Heute umfasst die Sammlung, die ständig durch Erbschaften und Neuerwerbungen erweitert wird, rund 15.000 Exponate, darunter Autos, Kutschen, Motorräder, Fotografien, Kleidung, Rüstungen und Gepäckstücke. Die Ausstellung „Concept-car. Beauté pure“ markiert den Startpunkt für umfangreiche Renovierungsarbeiten im Museum, das in Zukunft einen Querschnitt durch das gesamte automobile Erbe des 20. Jahrhunderts zeigen wird.
Pressekontakt:
Sascha Wolfinger
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